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       Manfred Trenz 
        - ein Name, den spätestens seit Turrican alle Fans von wirklich guten 
        Games kennen dürften. Ein Mann, der hält, was andere versprechen. Ein 
        Programmierer und Grafiker, der seine Ideen in die Computer-Realität umsetzt 
        und seinen Beruf gleichzeitig als Hobby sieht. Oder auch umgekehrt: Er 
        hat aus seiner Leidenschaft für Ballerspiele einen Beruf gemacht, von 
        dem viele träumen. Er holte mit Turrican II, dem bislang größten Erfolg 
        des gebürtigen Saarbrückers, zu einem Rundumschlag auf alles bisher dagewesene 
        aus, denn dieses Game entstand ursprünglich auf dem C-64. In Zukunft will 
        sich Manni aber nur noch mit dem Amiga beschäftigen. Und „Turrican III" 
        wird es auch nicht geben - sagt Manni. Wirklich??? Wir gingen dieser und 
        vielen anderen Fragen nach und besuchten den Meister bei Rainbow Arts 
        in Kaarst...  
         
        „Ich bin selbst Spieler, sehe, was Spaß macht. Ich versuche mich, in die 
        Situation des Spielers zu versetzen, andererseits aber auch ein geniales 
        Spiel zu machen." Der gelernte Bauzeichner, der mehr oder weniger spaßeshalber 
        an einem Grafikwettbewerb für den kleinen Commodore mitgemacht hat, den 
        dritten Platz belegte, bei dieser Gelegenheit aber von Rainbow Arts entdeckt 
        und als Grafiker eingestellt wurde, ist selbst jahrelang Ballerfreak gewesen 
        und weiß, wovon er spricht. Seinen Wunsch, einmal selbst ein Spiel zu 
        programmieren, erfüllte er sich mit Katakis. Der Erfolg hat ihm gezeigt, 
        daß er damit recht gut gefahren ist. So folgt TURRICAN auf dem Fuße.  
        Mit der Fortsetzung TURRICAN II setzt er dem Ganzen die Krone auf. Warum 
        gibt er seinen Spielen eigentlich immer ausländische Namen?  
         
        „Weil deutsche Namen irgendwie langweilig sind. Stell Dir doch mal vor, 
        der Held würde Müller oder Meier heißen. .." Katakis ist ein Grieche, 
        Turricano ein Italiener, die Namen hat Trenz im Düsseldorfer Telefonbuch 
        gefunden. Wissen die Herren von ihrem Glück?  
         
        „Ich glaube nicht einmal, daß die überhaupt einen Computer haben. Sonst 
        hätten sie sich vielleicht schon gemeldet." Er greift nach einem Ordner 
        und zeigt mir die ersten Entwürfe, die er auf Papier gezeichnet hat. Bilder, 
        die großes zeichnerisches Talent, aber auch Einfallsreichtum aufzeigen. 
        Seine Leidenschaft für gute Filme ist dabei ein wesentlicher Faktor. So 
        hat er sich von „Alien" inspirieren lassen und verweist bei der späteren 
        Vorführung von Turrican II auf entsprechende Verhaltensweisen der Gegner 
        im Spiel.  
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       „Du erinnerst 
        Dich doch sicher daran, daß das Alien, als es aus dem Ei schlüpfte, John 
        Hurt ins Gesicht sprang. Genau dasselbe passiert hier, wenn Du nicht aufpaßt." 
        Das gleichnamige Computerspiel habe er übrigens nie zu Gesicht bekommen. 
        Auch eine Szene aus „Re-Animator II" (der Film) hat er in sein Meisterwerk 
        integriert.  
      Abgesehen vom 
        Inhalt, sind für Manni sehr gute Steuerung und Kollisionsabfrage das Wichtigste 
        in einem Ballerspiel. Solche bevorzugt er zwar, aber:  
      „Ich könnte 
        mir durchaus vorstellen, ein lustiges Hüpfspiel für die Kleinen zu machen, 
        in dem gar nicht geballert wird -so im MARIO-Stil."Natürlich ballere er 
        auch gerne auf „fremden" Monstern herum. So setzt sich Trenz nach getaner 
        Arbeit und dem täglichen Besuch im Fitness-Center (man sieht's ihm an, 
        hehe) gerne an den Heim-Computer oder an die Konsole. Da bleibt nicht 
        viel Zeit für andere Aktivitäten - für Diskotheken, Alkohol und Nikotin 
        hat Manni eh nichts übrig, insofern treten da kaum Probleme auf. Die Zeit 
        braucht der 25-jährige aber auch, denn:  
      „Ich werde 
        versuchen, das Letzte aus dem Computer herauszuholen und soviel wie möglich 
        selbst zu machen." Bei dieser Gelegenheit erfuhr ich, daß es für NINTENDO 
        auch eine Version von „Turrican" geben wird - eine ganz besondere, versteht 
        sich: 
      „Es soll SUPER 
        TURRICAN heißen und eine Zusammenfassung des ersten undl zweiten Teils 
        sein." Wie es überhaupt zul Turrican gekommen sei, wollte ich wissen. 
      „Ich wollte 
        halt etwas machen, dasl nicht nur ein Ballerspiel wie Katakis war, sondern 
        einen völlig anderen Stil besaß. Es sollte auch zum Nachdenken anregen. 
        Ich habe ohne fertiges Konzept einfach drauf losprogrammiert." Das Spiel 
        sollte ursprünglich 20 Level bekommen in der fertigen Version waren es 
        dann aber nur noch 13. Die Entwürfe der Titelfigur wurden zunächst zu 
        Papier gebracht, dann programmiert, coloriert und schließlich in den Scroller 
        gebracht. Nach und nach wurden die einzelnen Level skizziert und programmiert 
        und schließlich mit Gegner bespickt. Welche Arbeit allein die Titelfigur 
        machte, demonstriert Manni anhand des „Rundumschusses", der besonders 
        im zweiten! Teil zur Geltung kam: 32 Bilder für eine einzige Bewegung! 
        Das Ergebnis hat sich aber in jeder Hinsicht gelohnt..  
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